4 Nations Face Off finals

David Aebischer war ein Pionier für das Schweizer Eishockey. Er war der Erste seines Landes, der sich in der NHL durchsetzen und im Jahr 2001 mit der Colorado Avalanche als Backup-Torhüter von Patrick Roy den Stanley Cup gewinnen konnte. Der heutige Torhüter-Trainer beim HC Fribourg-Gottéron wird in einer regelmäßigen Kolumne exklusiv für NHL.com/de seine Ansichten zu Teams, Spielern und brennenden Fragen teilen.

Hier die fünfte Ausgabe 2024/25:

Das 4 Nations Face-Off in den vergangenen zwei Wochen war ein tolles Event mit coolem Eishockey, auch wenn nur vier Nationen mitspielen durften. Es hat wieder einmal gezeigt, dass ein ganz anderes Niveau auf dem Eis herrscht, wenn alle NHL-Spieler dabei sind. Es war eine super Werbung für den Sport und die NHL mit dem erhofften Traumfinale USA gegen Kanada mit dem glücklicheren Ende für die Kanadier.

Ich glaube, alle Fans können sich schon auf Olympia 2026 und den World Cup of Hockey 2028 freuen, wenn es wieder mehr Best-on-Best-Eishockey zu sehen gibt. Es wird spannend, welches Format im Jahr 2028 gewählt werden wird, da ich schon hoffe, dass Deutschland und die Schweiz dann auch vertreten sein werden. Warum nicht mit einer gemeinsamen Mannschaft mit den Österreichern? Beim World Cup of Hockey 2016 gab es auch sehr erfolgreich das Team Europa, die sogar bis ins Finale vordrangen.

Die fast zweiwöchige Pause hat wie erwartet einige Auswirkungen auf den Spielbetrieb. Die Colorado Avalanche mit dem frisch gekürten MVP Nathan MacKinnon konnten in den ersten zwei Spielen gerade einmal zwei Tore schießen und haben gegen die schlechter eingeschätzten Nashville Predators und St. Louis Blues verloren.

CAN@USA: MacKinnon erzielt gegen Hellebuyck das 1:0 für Kanada

Klar, dass der ein oder andere Spieler, der am Turnier teilnahm, noch müde ist, da es auch gerade für die Kanadier und Amerikaner sehr emotional zuging. Es ist nicht einfach, ein derartiges Finale mitten in der Saison zu spielen, das gehypt sowie selbst politisch genutzt wurde, und dann wieder in den normalen Liga-Alltag zurückzukehren.

Man sieht das auch bei Connor McDavid, der bei den drei Niederlagen seiner Edmonton Oilers mit 13 Gegentoren am Wochenende und am Dienstag nur zwei Assists verbuchen konnte. Sie sind auch ein Team, das wieder die Kurve kriegen muss. Ich sehe aber bei Colorado und Edmonton kein Problem, dass sie das nicht hinkriegen werden.

Aber richtig interessant wird es in der Eastern Conference, die sehr eng ist und weswegen auch nur kleine negative Serien große Auswirkungen haben können. Zum Beispiel sind jetzt die Ottawa Senators wieder in einem Tief, nachdem sie sich bis in die Playoff-Plätze gut hochgekämpft hatten. Das wird in den nächsten Wochen sehr interessant werden.

Auch interessant bleibt der Run von Alex Ovechkin auf den Tor-Rekord von Wayne Gretzky. Jetzt hat er gleich mal einen Hattrick nachgelegt. Wahnsinn! Ich weiß noch, dass ich vor zwei Jahren gesagt hatte, er würde den Rekord nicht schaffen, und jetzt fehlen ihm noch zwölf Tore. Auch das ist für die Liga natürlich eine super Geschichte. Das wird von vielen intensiv verfolgt und jeder schaut darauf, wenn die Washington Capitals spielen, ob er wieder getroffen hat oder nicht.

The GR8 Chase: Ovechkin erzielt im Powerplay sein 883 NHL-Tor

Die Nashville Predators kommen leider nicht vom Fleck, und die New Jersey Devils spielen in dieser Saison sehr erfolgreich Eishockey, so dass es für ein Erreichen der Stanley Cup Playoffs gut aussieht.

Nashvilles Steven Stamkos ist ein gutes Beispiel, dass man einen altgedienten Spieler einer Mannschaft (Tampa Bay Lightning) nicht so leicht versetzt. Es ist eine andere Umgebung, vielleicht wird mit einem neuen Coach eine andere Taktik gespielt und er spricht Dinge anders an. Zusätzlich muss man seinen Platz im Team neu finden. Es spielt so vieles hinein, was sich auch auf die Leistung auswirken kann. Pech für die Predators, dass sich jetzt Roman Josi wieder verletzt hat. Das kommt wieder einmal zur Unzeit. Hoffentlich ist er bald wieder fit.

Der Utah Hockey Club als neue Mannschaft kämpft um den Einzug in die Playoffs mit. Das ist für mich ebenso ein interessanter Fakt. Sie haben nicht bei null angefangen und das Team der Arizona Coyotes übernommen. Die hatten schon die vergangenen Jahre eine junge, hoffnungsvolle Truppe, die immer besser in Schwung kam. Von daher hatte ich sie schon auf der Rechnung. Ich weiß nicht, ob es am Ende reichen wird, aber den Verantwortlichen dort ist, aufgrund ihrer großen Anstrengungen das Franchise zu bekommen, zu gönnen, dass sie kurzfristig Erfolg haben werden. Wenn das bei einem neuen Team in einer neuen Stadt eintritt, dann ist das beste Werbung für die NHL und das Eishockey.

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