de-stars-of-the-month

Der 6. Februar 2026 in genau einem Jahr wirft seinen Schatten voraus. An dem Freitag in 365 Tagen werden die XXV. Olympischen Winterspiele Milano Cortina 2026 mit der Eröffnungsfeier vor einem Millionenpublikum in aller Welt feierlich eröffnet.

Auch für die NHL-Spieler soll es zu einem besonderen Datum werden, nachdem die Liga ihre Bereitschaft erklärt hat, ihre Spieler zu dem vom Eishockey-Weltverband IIHF und dem Internationalen Olympischen Komitee IOC veranstalteten Eishockey-Turnier zum sechsten Mal nach 1998 (Nagano, Japan), 2002 (Salt Lake City, Vereinigte Staaten), 2006 (Turin, Italien), 2010 (Vancouver, Kanada) und 2014 (Sotschi, Russland) zu entsenden.

Die Verträge zwischen der NHL, dem IOC und dem IIHF sind zwar noch nicht endgültig unter Dach und Fach, aber NHL Commissioner Gary Bettman hatte bereits im Februar 2024 verkündet, dass die NHL zwei Jahre später den Spielbetrieb unterbrechen wird, um den NHL-Spielern die Teilnahme an Olympia 2026 und 2030 zu ermöglichen.

Wir haben die deutschen NHL-Spieler befragt, was diese Teilnahme für sie bedeuten würde und wie sie die Chancen der deutschen Nationalmannschaft einschätzen:

Leon Draisaitl, Stürmer, Edmonton Oilers:

„Ich bin wirklich aufgeregt, ich freue mich sehr darauf, ich kann es kaum erwarten. Es ist mein erstes Mal und es wird großartig.“

„Wir werden einige wirklich gute NHL-Spieler in diesem Team haben. Wir sollten bei diesem Turnier ein sehr konkurrenzfähiges Team haben.“

Tim Stützle, Stürmer, Ottawa Senators:

„Die Vorfreude ist riesengroß, da wir eine ganz coole Truppe zusammen haben werden. Das Niveau von dem Turnier wird einzigartig sein, vor allem, weil alle NHL-Mannschaften ihre Spieler abstellen. Von daher wird es Mega-Spaß machen.“

MIN@OTT: Stützle glänzt beim Sieg der Senators

„Schwer zu sagen. Ich glaube, dass man einfach alles versuchen muss. Aber es wird sehr schwer für uns werden und wir müssen alles in die Waagschale werfen. Dann sind Überraschungen möglich."

Moritz Seider, Verteidiger, Detroit Red Wings:

„Das ist ein Kindheitstraum, der für alle Jungs, die erstmals dabei sind, in Erfüllung gehen kann. Ich kenne bisher nur die Geschichten von den anderen Jungs und von meiner Freundin, die das große Glück hatte, drei Mal bei Olympia dabei gewesen zu sein. Davon erzählt man sein ganzes Leben. Das ist allen klar und deswegen will man Teil der Geschichte sein. Das größte was es für einen Sportler gibt, ist es bei Olympia für sein Heimatland aufzulaufen und sich gegen die besten der Welt messen zu dürfen. Da will man unbedingt dabei sein und dafür werden wir alles geben. Die Liga und die Verbände sind auf einem guten Weg, das zu einem super Event zu machen. Wir müssen noch abwarten, dass alles Vertragliche unter Dach und Fach kommt. Dann sind wir hoffentlich dabei und haben eine tolle Zeit.“

„Man muss ehrlicherweise die Erwartungen in Deutschland etwas zurückschrauben. Aber so eine Gruppenphase kann schnell in die eine oder andere Richtung gehen. Vielleicht können wir den einen oder anderen Gegner frühzeitig ärgern. Das kommt immer ein bisschen darauf an, auf welcher Eisfläche wird gespielt, wie kommen die Jungs aus Nordamerika mit dem Jetlag und dem europäischen Essen klar. Vielleicht lässt sich daraus der eine oder andere Vorteil ziehen. In der K.o.-Phase ist es ein Spiel, in dem immer viel passieren kann. Man kann die Erwartungen offenhalten, aber man kann nicht erwarten, dass wir Titelanwärter sind. Aber warum denn nicht einfach schauen, was geht, ein tolles Turnier haben und das Land bestmöglich repräsentieren.“

JJ Peterka, Stürmer, Buffalo Sabres:

„Meine Vorfreude ist riesig. Wenn dann alle Jungs dabei sein werden, ist das eine tolle Sache. Bei der Weltmeisterschaft fehlen doch immer einige, weil sie in den Playoffs spielen oder gerade erst ihre Saison beendet haben und angeschlagen sind. Bei Olympia wird es richtig geil. Überhaupt bei Olympia für Deutschland dabei zu sein, wird überragend. Es wird besonders mit allen NHL-Jungs im Team zusammen zu sein.“

„Bestimmt ist für uns was drin und es ist viel offen. Die Spiele werden sehr knapp sein. Das Level wird brutal hoch sein und wir müssen unsere beste Leistung abrufen, aber mit unserem Team, was wir dann dort haben werden, brauchen wir uns nicht verstecken. Klar muss man von Spiel zu Spiel schauen, aber ich glaube schon, dass sich jeder von den deutschen Jungs schon riesig darauf freut und alles reinschmeißen wird.“

Lukas Reichel, Stürmer, Chicago Blackhawks:

„Wenn man die ganzen jungen Typen wie Peterka, Stützle und Seider in Kombination mit Draisaitl, Grubauer, die wir im Team haben werden, sieht, dann wird es cool werden. Dazu kommen einige gute Spieler, die in Deutschland spielen, von daher werden wir ein gutes Team zusammenbekommen.“

EDM@STL: Draisaitl lauert in seiner Rockstar-Zone und trifft per Direktabnahme zum späten Ausgleich

„Die anderen Teams werden auch sehr stark besetzt sein. Wir werden sehen, wie das ausgeht, aber es wird sehr viel Spaß machen, da dabei zu sein. Mir hat es im Nationalteam immer sehr gut gefallen. Olympia ist nicht jedes Jahr, sondern sehr speziell. Das wird ein großes Ding.“

Nico Sturm, Stürmer, San Jose Sharks:

„Das wird ein Riesending in meiner Karriere, an das ich gerne zurückblicken werde, wenn ich mit dem Eishockey fertig bin. Wenn ich dann sagen kann, dass ich NHL gespielt, den Stanley Cup gewonnen und an Olympia teilgenommen habe. Wenn das auf der Liste steht, dann ist das ein großer Punkt, den man gerne abhaken möchte. Das wird wieder Best-of-Best-Hockey, wie die Fans das wollen. Das gab es zuletzt im Jahr 2016 beim World Cup of Hockey, also dann vor zehn Jahren. Da dabei zu sein und sich mit den Besten messen zu können, dann noch am Peak meiner Karriere, weil ich dieses Jahr 30 werde, da will ich schon unbedingt dabei sein.“

„Ich denke, in so einem Turnier kann viel passieren, da die K.o.-Runde ein Spiel nach dem Motto ‚Hopp oder Top‘ sein wird. Wir müssen uns nichts vormachen, dass es sehr schwierig wird, da die anderen Teams sehr stark sein werden. Aber ich bin mir sicher, dass wir alles reinhauen und mannschaftlich geschlossen auftreten werden. Dann müssen wir erst einmal geschlagen werden.“

Philipp Grubauer, Torhüter, Seattle Kraken:

„Das wäre unglaublich, da wir die letzten zwei Mal wegen der NHL nicht dabei sein durften, wäre das das Non plus Ultra, Deutschland bei Olympia zu repräsentieren. Ich war noch nie dabei. Wenn die NHL-Spieler dabei sein dürfen, dann haben wir eine ganz gute Truppe zusammen, die auch was erreichen könnte. Von daher würde es mich unglaublich freuen, dabei zu sein.“

„In einem Jahr kann viel passieren und wir natürlich noch nicht, wer gesund und wer verletzt sein wird. Ich glaube ja erst, dass wir bei Olympia dabei sein dürfen, wenn wir dann auch im Flieger sitzen und nach Italien fliegen (lacht). Deswegen habe ich noch nicht realisiert, dass wir das überhaupt dürfen. Wir werden alles geben, damit wir wieder eine Medaille holen, aber es wird nicht einfach, wenn alle NHL-Spieler für Kanada, USA, Schweden, Finnland und Tschechien dabei sind. Da brauchen wir nicht drüber reden. Aber in so einem kurzen Turnier kann viel passieren und die Karten werden neu gemischt. Von daher brauchen wir uns nicht verstecken.“

Verwandte Inhalte