Die Ottawa Senators bleiben mittendrin im Playoff-Rennen in der Eastern Conference und durften sich am Montagabend in der Capital One Arena über einen Punktgewinn beim 4:5 n.P. bei den Washington Capitals freuen. Dabei stellte der deutsche Mittelstürmer Tim Stützle einen neuen Franchise-Rekord auf.

Assist-Serie: Stützle mit Franchise-Rekord

Seit dem 25. Januar 2025 tauchte Stützle in jedem einzelnen Spiel auf dem Scoreboard auf. Seit dem 26. Januar gelang ihm immer mindestens ein Assist. Auch an diesem Abend liefert er zwei Torvorlagen (0-2-2) und baute seine persönliche Punkteserie damit auf zwölf Spiele aus (4-14-18). Der 23-Jährige aus Viersen schraubte zudem seine Assist-Serie auf elf Partien (14 Vorlagen), was einen neuen Franchise-Rekord bei den Senators bedeutet.

Ottawas Nummer 18 kommt nach 60 Saisonspielen auf 63 Punkte (19-44-63), ist damit der beste Scorer und Vorlagengeber seiner Mannschaft sowie das Rückgrat seiner Reihe: Zusammen mit Brady Tkachuk (1-0-1) und Claude Giroux (1-1-2) kam die erste Sturmformation der Senators an diesem Abend kumuliert auf zwei Tore und fünf Punkte (2-3-5).

OTT@WSH: Stützle liefert sekundären Assist bei Giroux-Tor, was einen neuen Franchise bedeutet

Ottawa zeigt Comeback-Qualitäten

Im Hauptstadt-Duell erwischte Washington den besseren Start und ging durch Connor McMichael (2.), Pierre-Luc Dubois (4.) und Tom Wilson (27., im Powerplay) trügerisch-komfortabel mit 3:0 in Führung.

„Starts sind ein wichtiger Teil des Spiels. In den letzten zwei Spielen hatte ich nicht das Gefühl, dass wir zu Beginn sehr konzentriert waren. Da müssen wir mehr reifen und künftig einfach bessere Starts zeigen“, mahnte Ottawas Stürmer Shane Pinto, der die Aufholjagd der Senators initiierte, als er einen Querpass von Jake Sanderson per Tip-in zum 1:3 ins Tor lenkte (33.).

Nach 65 Sekunden im dritten Drittel verteilten Stützle und Sanderson den Puck im Powerplay weiter zu Giroux, dessen fulminante Direktabnahme zum 2:3 einschlug (42.).

„Wir sind mit einem 1:3-Rückstand ins dritte Drittel gegangen und haben uns mit unserem Spiel wohlgefühlt. Wir wussten, dass wir unsere Chancen bekommen würden, wenn wir so weitermachen und das haben wir“, sagte Giroux.

Pinto war vor dem gegnerischen Tor erneut per Tip-in zur Stelle und glich auf 3:3 aus (49.). Doch Ottawa musste seine Comeback-Qualitäten ein weiteres Mal beweisen, als der aufgerückte Capitals-Verteidiger Martin Fehervary zum 4:3 traf (53.).

In der Schlussphase warten die Senators also noch einmal alles nach vorne und zogen in einem Powerplay kurz vor Schluss ihren Torwart Linus Ullmark für einen Extra-Angreifer. Bei 6-gegen-4-Überzahl reagierte Tkachuk nach einem Stützle-Schuss am schnellsten und staubte zum 4:4 ab (59.).

„Unsere Offensive ist dann am besten, wenn wir oft schießen und dann abstauben. Mit Brady vor dem Tor wollen wir so viele Pucks wie möglich zum Tor bringen“, erklärte Giroux.

OTT@WSH: Tkachuk besorgt den späten Ausgleich mit einem Abstauber im Powerplay

Strome zieht das Penaltyschießen

Im Penaltyschießen gelang Washingtons Dylan Strome der einzige Treffer und buchte den Extra-Punkt aufs Capitals-Konto. Die Gäste aus der kanadischen Hauptstadt konnten mit dem Punkt aber zufrieden sein.

„Wir haben gut gekämpft“, sagte Pinto. „Wenn ich ehrlich bin muss ich sagen, dass uns ‚Ully‘ im Spiel gehalten hat. Insgesamt haben wir uns einen Punkt erarbeitet. Wir waren 0:3 in Rückstand, haben zusammengehalten und einen Weg gefunden, einen Punkt gegen ein gutes Team zu holen.“

So sah es auch Senators-Trainer Travis Green: „Es war ein gutes Spiel gegen ein gutes Team. Wir haben heute viel Charakter gezeigt und sind drangeblieben. Wenn du gegen so eine Mannschaft zurückkommen kannst, dann ist das ein wertvoller Punkt. Unser Powerplay war heute gut und hat zwei Tore erzielt.“

Neben Doppelpacker Pinto (2-0-2) ragten die beiden Vorarbeiter Sanderson (0-3-3) und Stützle (0-2-2) heraus. Zusammen mit Giroux (1-1-2) hatte Ottawa also vier Multi-Punkte-Spieler. Letzterer beeindruckte außerdem mit einer Faceoff-Quote von 78,6 Prozent (11/14).

Nicht unerwähnt bleiben sollte außerdem die Leistung von Senators-Goalie Ullmark (37 Saves, 90,2 Prozent Fangquote), der seine beste Parade bei einer Schlagschuss-Direktabnahme von Alex Ovechkin zeigte (18.).

Senators bleiben mittendrin im Playoff-Rennen

Ottawa (30-25-5) ist Fünfter in der Atlantic Division und hat nur einen Punkt Rückstand auf einen Wildcard-Rang in der Eastern Conference.

Das Rennen um die begehrten Plätze dürfte bis zum Schluss hochspannend bleiben. Immerhin erledigten parallel auch die New York Rangers (4:0 im Derby gegen die New York Islanders) und Montreal Canadiens (4:3 n.V. gegen die Buffalo Sabres) ihre Hausaufgaben.

Die Senators gastierten am Mittwoch (7:30 p.m. ET; Donnerstag 1:30 Uhr MEZ; NHL.tv) in der Windy City bei den Chicago Blackhawks. Stützle könnte seine Assist- und Punkteserien dann weiter ausbauen.

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