Es war ein hart erkämpfter Sieg, doch die Washington Capitals gingen am Mittwoch gegen die New York Rangers mit zwei Punkten vom Eis. Im Madison Square Garden entschied Tom Wilson das Spiel mit dem 3:2 in der Verlängerung. Alex Ovechkin verkürzte den Rückstand auf den ewigen Torrekord der NHL im 40. Saisonsieg der Capitals mit dem späten Ausgleich auf neun Tore.

„Das war nicht unser bestes Spiel, aber wir haben wie immer gut gekämpft“, kommentierte Verteidiger John Carlson den Sieg. „So ein Sieg ist wichtig, wenn die Dinge einmal nicht so gut laufen, wie wir es gewohnt sind. Den haben wir uns erarbeitet und erkämpft, wir waren hartnäckig.“

Washingtons Stürmer in Bestform

Die großen Namen dominierten das Spiel für die Capitals. Im ersten Drittel brachte Stürmer Pierre-Luc Dubois Washington nach nur 64 Sekunden auf Vorlage von Wilson in Führung. Wilson selber sollte das Spiel später auch auf Vorarbeit von Topscorer Dylan Strome nach 64:07 Minuten entscheiden.

WSH@NYR: Wilson lenkt den Puck in der Verlängerung zum 3:2 ins Tor

Die Capitals spielen eine überragende Saison 2024/25 und das macht sich auch in den Statistiken ihrer Spieler bemerkbar. Dubois steuert mit 53 Punkten (16 Tore, 37 Assists) auf einen persönlichen Rekord zu. Sein bisheriger Bestwert waren 63 Zähler. Für die Differenz von zehn Punkten bleiben ihm noch 20 Spiele.

Wilsons Rekord liegt bei 52 Punkten. Sein Tor in der Verlängerung war sein 49. Saisonpunkt (28 Tore, 21 Assists). Seinen Bestwert von 24 Treffern hat er bereits um vier übertroffen.

Strome braucht mit 61 Punkten (18 Tore, 43 Assists) noch sechs Zähler, um seinen Rekord zu egalisieren.

Der Mann für die wichtigen Tore

Das große Thema der Partie war aber nicht Wilsons Siegtor. Im Rampenlicht stand einmal mehr Ovechkin. In der 51. Minute brachte Andrew Mangiapane den Puck vor das Tor, wurde aber zu Fall gebracht. Ovechkin war als erster Spieler zur Stelle und jagte die Scheibe zum 2:2-Ausgleich an Torwart Igor Shesterkin vorbei in die Maschen.

„Das ist wieder ein Beispiel, wo im Spiel nicht viel los ist und er in einem Schlüsselmoment einfach ein Händchen für die dramatischen Tore hat“, freute sich Trainer Spencer Carbery. „Der Puck landet bei ihm und er macht keinen Fehler. Das war ein wichtiges Tor für das Team und ein wichtiges Tor im Powerplay.“

The GR8 Chase: Ovechkin versenkt den freien Puck und schießt sein 885. NHL-Tor

Der Kapitän der Capitals glich bereits zum 32. Mal in seiner Karriere in den letzten zehn Minuten eines Spiels aus. Damit zog er mit Wayne Gretzky gleich, der in dieser Kategorie bisher den alleinigen Rekord hielt.

„Er scheint jedes Mal auf einer großen Bühne und in den wichtigen Momenten zu treffen“, erklärte Carlson. „Das hat er heute wieder geschafft.“

Jagd auf Gretzky

Die gesamte Eishockey-Welt verfolgt den Countdown zu Gretzkys Torrekord. Für Ovechkin war es das 885. Tor seiner NHL-Karriere. Gretzky hält den Rekord für die meisten Treffer in der Liga-Geschichte mit 894 Toren. „Noch zehn, das schaffen wir“, ist sich Carbery sicher.

Ovechkin traf diese Saison bereits 32 Mal, obwohl er 16 Spiele verpasste. Im November brach er sich das Wadenbein und musste knappe sechs Wochen pausieren. Trotz seiner Verletzung und seines Alters von 39 Jahren, kommt er auf einen Durchschnitt von 0,7 Toren pro Spiel. Bleibt es bei diesem Schnitt, würde er in dieser Saison noch 14 Tore liefern und damit den Rekord um fünf Treffer überbieten.

„Auf unserer Bank geht die Stimmung durch die Decke, wenn er trifft“, ließ Wilson wissen. „Das ist nur passend, weil sich niemand mehr freut als er, wenn ein anderer Spieler ein Tor schießt. Wenn er trifft, ist das im Moment für die ganze Eishockey-Welt aufregend. Ich freue mich für ihn und bin stolz darauf, wie er spielt und mit der Situation umgeht.“

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Kampf um die Spitze

Mit ihrem 40. Sieg der Saison zogen die Capitals an der Tabellenspitze der gesamten NHL mit den Winnipeg Jets gleich. Sie stehen nach 62 Spielen (40-14-8) bei 88 Punkten. Wichtiger als der Gleichstand mit den Jets ist aber, dass das Team wieder auf Siegkurs ist.

Am 1. März hatte Washington seine dritte Niederlage in Folge einstecken müssen. Es war das erste Mal in dieser Saison, dass das die Mannschaft mehr als zwei Partien hintereinander verlor. Gegen die Rangers gelang ihnen nun der zweite Sieg in zwei Spielen.

Es waren hart erarbeitete Siege, vor allem im Spiel gegen New York. Zuvor gab es einen 5:4-Erfolg nach Penaltyschießen gegen die Ottawa Senators. Das Duell mit den Rangers war hart umkämpft und lief nicht so, wie man es von den Capitals in dieser Saison kennt. Mit 3,85 Toren pro Spiel haben sie die beste Offensive der Liga. Beim 3:2 am Mittwoch lautete das Torschussverhältnis nur 26:17 zugunsten Washingtons.

Dass am Ende zwei Punkte heraussprangen, war angesichts des Gegners aber umso befriedigender. Vergangene Saison schieden die Capitals in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs mit einem Sweep in vier Spielen gegen New York aus. Diese Saison gewannen sie alle drei Begegnungen in der Hauptrunde.

Nach einem Tag Pause geht es für Ovechkin und seine Kollegen am Freitag (7 p.m. ET; Sa. 1 Uhr MEZ; NHL.tv) mit einem Heimspiel gegen die Detroit Red Wings weiter.

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